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Investmentidee: Vontobel-Zertifikat auf Solactive Hydrogen - Dekarbonisierung der Wirtschaft - Zertifikateanalyse 23.03.2023
Bank Vontobel Europe AG
München (www.zertifikatecheck.de) - Für Vontobel ist der Solactive Hydrogen Top Selection Index (NTR) (ISIN DE000SL0AMA9/ WKN SL0AMA) eine Investmentidee und die Bank Vontobel Europe AG liefert Vorschläge, wie Anleger mit Anlagezertifikaten von dieser Einschätzung profitieren können.
Wasserstoff sei einer der wichtigen Schlüssel für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, dürfte Wasserstoff daher eine entscheidende Rolle spielen bei dem Transfer von fossilen Brennstoffen hin zu "grünen" Energieformen. Auch wenn die Branche noch die eine oder andere Hürde überwinden müsse, bleibe das Zukunftspotenzial groß.
Das Ziel der Dekarbonisierung der Wirtschaft in Deutschland bis 2045 bringe so manche Herausforderung mit sich. Gemäß Umweltbundesamt sei beispielsweise der Verkehrssektor 2020 für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich mit einer jährlichen Emission von 150 Millionen Tonnen CO2 gewesen. Dieser Ausstoß solle bis 2030 auf 95 Millionen Tonnen reduziert werden.
Viele sähen Wasserstoff als Kraftstoff neben batterie-betriebenen Fahrzeugen als unverzichtbar für einen erfolgreichen Aufbau der zukünftigen Mobilität. So könnte Wasserstoff beispielsweise mit mobilen Brennstoffzellen Fahrzeuge antreiben oder sogar für die Produktion synthetischer Kraftstoffe für Flugzeuge und Schiffe verwendet werden. Aktuell würden in Deutschland jedes Jahr rund drei Terawattstunden (TWh) Wasserstoff durch Wasserelektrolyse hergestellt. Zum Vergleich, im Jahr 2020 habe der Bruttostromverbrauch in Deutschland bei 545 TWh gelegen. Die aktuelle Herausforderung bei diesem Produktionsweg bestehe darin, dass für die Wasserelektrolyse noch viel Energie aufgewendet werden müsse.
Forscher weltweit seien dennoch überzeugt, dass Wasserstoff das Potenzial berge, die Energieversorgung zukünftiger Generationen sicherzustellen. So könne Wasserstoff beispielsweise industriell genutzt als effektiver Energiespeicher fungieren oder Fluktuationen in der Stromerzeugung mit Solar- und Windenergie ausgleichen. Daher seien auch die Anwendungsbereiche entsprechend vielfältig. Das Einsatzspektrum reiche von Fahrzeugen mittels Brennstoffzellen bis hin zur Industrie. Die zunehmende Bedeutung des Sektors werde untermauert von der durch die deutsche Bundesregierung 2020 beschlossene "Nationale Wasserstoffstrategie". Damit solle ein einheitlicher Handlungsrahmen geschaffen werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Wasserstoffs.
Einer der Gründe für das enorme Potenzial sei das große Wasserstoffvorkommen sowie die Tatsache, dass er aus unterschiedlichen Stoffen gewonnen werden könne. So seien beispielsweise fast zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt. Gewonnen werden könne der Wasserstoff durch Elektrolyse. Dabei handle es sich um ein Verfahren, bei dem die in einer Verbindung enthaltenen Stoffe voneinander getrennt würden. Jedem sei wahrscheinlich noch aus dem Chemieunterricht die chemische Formel für Wasser bekannt: H2O. Bei der sogenannten "Wasserelektrolyse" würden aus zwei Wassermolekülen jeweils zwei Wasserstoffmoleküle und ein Sauerstoffmolekül gewonnen. Werde dieser Prozess zusätzlich unter Verwendung erneuerbarer Energien durchgeführt, bleibe der Prozess emissionsfrei. Der auf diese Weise hergestellte Wasserstoff werde auch als "grüner Wasserstoff" bezeichnet.
Der zweite Grund für das große Potenzial des Wasserstoffs liege in seinen Transportmöglichkeiten. Ähnlich wie bei Erdgas könne Wasserstoff unter hohem Druck verflüssigt werden und entsprechend in Tanks aufbewahrt beziehungsweise über Pipelines transportiert werden.
Die Wasserstofftochter Nucera von Deutschlands größtem Stahlhersteller und Industriekonzern thyssenkrupp und das brasilianische Chemieunternehmen Unigel hätten eine Absichtserklärung unterzeichnet, die Produktion von "grünem Wasserstoff" zu vervierfachen. Nucera stehe zu 66 Prozent in Besitzt von thyssenkrupp und zu 34 Prozent vom italienischen Partner De Nora. Geplant seien die Elektrolyseur-Kapazitäten auf über 100 Megawatt auszubauen, damit jährlich etwa 40.000 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt werden könnten. thyssenkrupp sei gleichzeitig Wasserstoffproduzent und -konsument und habe sich zum Ziel gesetzt, die eigene Stahlproduktion mithilfe von Wasserstoff grundlegend zu transformieren und bis 2050 nur noch klimaneutralen Stahl herzustellen.
Bisher sei TK Nucera noch nicht an der Börse gelistet und könne daher nicht durch den Aktienmarkt beurteilt werden. thyssenkrupp möchte zunächst auf ein freundlicheres Börsenumfeld warten, bevor es die Firma mit einem IPO an die Börse bringen sollte.
Der Solactive Hydrogen Top Selection Index umfasse 15 Unternehmen aus Industrieländern, die im Bereich Wasserstoff aktiv seien. Autobauer sei dabei gezielt ausgeklammert worden, um ein möglichst konzentriertes Abbild des Wasserstoff-Sektors zu erhalten. Mit dem Open End Partizipationszertifikat (ISIN DE000VP2HYD0/ WKN VP2HYD) könnten Anleger mit nur einer Anlage einen diversifizierten Einstieg in den Wasserstoff-Sektor wahrnehmen. Am 15. März 2023 habe wieder das halbjährliche Rebalancing stattgefunden. Zum Austausch eines Titels sei dabei nicht gekommen. Dieser finde nur statt, wenn er gemäß Bewertungsmodell zu den Top 5 des Sektors gehöre und gleichzeitig ein bestehender Titel weit in der Rangordnung zurückgefallen sei. So solle eine übermäßige Fluktuation im Index verhindert werden.
Da es sich bei Wasserstoff um einen Megatrend handle, würden Forschung und Entwicklung ihre Zeit benötigen. Auch gebe es noch viele Hürden, die einzelne Firmen, die im Wasserstoffbereich tätig seien, überwinden müssten. Zusätzlich habe sich auch das makroökonomische Umfeld bestehend aus Zinserhöhungen und Rezessionsängsten auf den Wasserstoffsektor ausgewirkt. Da das Umsatz- und Gewinnpotenzial in der Zukunft lägen, hätten sich die stark gestiegenen Zinsen entsprechend negativ ausgewirkt. Aber es habe auch Beispiele von Wasserstofffirmen gegeben, die sich als resilienter als andere erwiesen hätten. Beispiele dafür seien die amerikanische Bloom Energy sowie die norwegische Nel. Insgesamt scheine das Potenzial perspektivisch dennoch groß zu sein. So gehe die Internationale Energieagentur (IEA) von mehr als einer Verdoppelung des Bedarfs aus. Einer Studie des World Energy Council zur Folge könnte bis 2050 der Wasserstoffanteil am globalen Energieverbrauch bis zu 25 Prozent betragen.
Der anfängliche Ausgabepreis des Open End Partizipationszertifikats belaufe sich auf EUR 100,00. Die Management-Gebühr liege bei 1,2000% p.a. Der Geldkurs betrage EUR 183,40. Der Briefkurs werde bei EUR 186,10 gesehen. (Stand: 23.03.2023, 14:27)
Ausgewählte Risiken:
Währungsrisiko: Da die Währung des als Basiswert zugrunde liegenden Index nicht Euro ist und der Index Aktien und Wertpapiere enthält, die in anderen Währungen notieren (z.B. US-Dollar), hängt der Wert des Zertifikats auch vom Umrechnungskurs zwischen der jeweiligen Fremdwährung (z.B. US-Dollar) und Euro (Währung des Zertifikats) ab. Dadurch kann der Wert des Zertifikats (in Euro) über die Laufzeit erheblich schwanken.
Marktrisiko/Preisänderungsrisiko: Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.
Emittenten-/Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit/Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung. (23.03.2023/zc/a/a)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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